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Konservative Therapie (Medikamente)
Mit der Diagnose Herzinsuffizienz werden sich für Sie einige Lebensumstände ändern. Sie werden ab sofort Medikamente einnehmen müssen. Auch wenn Sie noch keine Beschwerden verspüren, kann Ihr Herz bereits geschwächt und auf die Medikamente angewiesen sein. Deshalb ist es notwendig, die verordneten Medikamente regelmäßig und zuverlässig einzunehmen. Die Medikamente sollen Ihnen helfen, die Schädigung des Herzmuskels aufzuhalten und ihn zu kräftigen. Dadurch werden Ihre Beschwerden soweit zurückgehen, dass Sie Ihr gewohntes Leben zu Hause weiterführen können.
Herzinsuffizienz
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist die krankhafte Unfähigkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge (Herzzeitvolumen) ohne Druckanstieg in den Herzvorhöfen zu fördern und ist eine der häufigsten, internistischen Erkrankungen.
Die Herzinsuffizienz tritt aufgrund der immer weiter zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung immer häufiger auf. Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzkranzgefäßerkrankung oder andere Krankheiten, die den Herzmuskel oder die Herzklappen direkt angreifen, können zu einer Herzinsuffizienz führen und sind einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.[Quelle: Till Neumann, Janine Biermann, Anja Neumann, Jürgen Wasem, Georg Ertl, Rainer Dietz, Raimund Erbel (2009) Herzinsuffizienz: Häufigster Grund für Krankenhausaufenthalte. In: Dtsch Arztebl Int. 106(16):269–75.]
Zu den Frühzeichen einer Herzschwäche gehören verminderte Belastbarkeit, Luftnot sowie Wassereinlagerungen an Knöcheln und Fußrücken, im späteren Verlauf auch an anderen Körperstellen.
Eine frühe Erkennung und gezielte Behandlung der Herzschwäche ist dank moderner Untersuchungsmethoden und Medikamenten möglich. Ziel ist das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und die Leistungsfähigkeit der Patienten zu erhalten.
Die Ursache für eine Herzinschwäche liegt meist in vorangegangenen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzmuskelentzündungen oder Herzklappenerkrankungen. Bei einer Herzschwäche ist der Herzmuskel zu schwach geworden, um den Körper mit ausreichend Blut zu versorgen. Bekommen insbesondere lebenswichtige Organe wie Gehirn oder Nieren zu wenig Blut, führt dies zu einer ständigen Unterversorgung der Organe mit Nährstoffen sowie Sauerstoff. Deshalb kommt es bei Patienten mit Herzschwäche als Folge zu vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Körper zu Gewichtszunahme und geschwollenen Beinen, denn die Nieren halten Salz und Wasser zurück. Weitere Anzeichen einer Herzschwäche sind ständige Müdigkeit und eine geringere körperliche Belastbarkeit. Fest steht, je früher die Herzschwäche erkannt wird, umso schneller kann mit den heutigen Therapiemöglichkeiten die Entwicklung der Krankheit verlangsamt oder gar aufgehalten werden.
Der Herzinsuffizienz-Patient wird mittels NYHA-Klassifikation in 4 Stadien gegliedert. Die NYHA-Klassifikation geht auf Empfehlungen der New York Heart Association (NYHA) zurück und ist heute das etabliertere Klassifikationssystem zur Herzinsuffizienz. Die Zuordnung der Stadien orientiert sich ausschließlich an der Leistungsfähigkeit der Patienten.
Stadium I
Keine Leistungseinschränkung bei bereits bestehender Herzerkrankung. Normale Belastungen führen nicht zu vermehrter Atemnot, Herzklopfen oder Erschöpfung.
Stadium II
Bei stärkerer körperlicher Belastung treten Beschwerden wie Herzklopfen oder Atemnot ein, z.B. nach drei Etagen Treppensteigen.
Stadium III
Hier kommt es bereits nach einer Etage Treppensteigen zu Beschwerden wie Herzklopfen oder Atemnot.
Stadium IV
Die Beschwerden treten bereits in Ruhe auf und nehmen bei Belastung zu.
Wie erkennt man eine Herzschwäche?
Eine Herzschwäche wird erkannt, wenn bei einer bestehenden Herzerkrankung die typischen Krankheitserscheinungen auftreten:
- Luftnot bei Anstrengung (oder z. B. beim Bücken)
- Luftnot auch schon in Ruhe, wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist
- Wasseransammlung im Körper, besonders an den Füßen, Knöcheln und an den Unterschenkeln
- Nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit, z. B. nicht mehr in der Lage zu sein, längere Spaziergänge zu unternehmen; die gewohnte Treppe zu steigen oder Einkaufen zu gehen
Welches sind die Ursachen der Herzschwäche?
Eine sehr große Anzahl an Herzerkrankungen kann zu einer Herzschwäche führen. Oft besteht eine Herzkranzgefäßverengung oder es hat sich ein Herzinfarkt ereignet. Weitere Ursachen sind Schädigung des Herzens durch Bluthochdruck, Herzklappenfehler und Herzrhythmusstörungen.
Welche Untersuchungen werden bei einer Herzschwäche durchgeführt?
Nach der üblichen körperlichen Untersuchung - u. a. mit dem Stethoskop - erfolgt eine Röntgen-Aufnahme der Brust, ein EKG und ein Herzechokardiographie. Auf der Grundlage dieser Befunde wird entschieden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind: z. B. ein Schluck-Echo, eine Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Herzkatheter oder eine Magnetfeldmessung (sog. Kernspintomographie).
Wie wird eine Herzschwäche behandelt?
Die Behandlung der Herzschwäche ist je nach Ursache ganz unterschiedlich. Ist die Ursache ein Herzklappenfehler, so muss geprüft werden, ob eine Herzoperation notwendig ist. Wenn die Herzschwäche die Folge eines Bluthochdruckes oder einer verminderten Kraft des Herzmuskels selbst ist, erfolgt eine Behandlung mit Medikamenten. Wenn der Puls zu langsam ist und darin die Ursache der Herzschwäche besteht, muss meist ein Herzschrittmacher eingesetzt werden. Bei Herzrasen kann ebenfalls eine Therapie mit Medikamenten helfen. Die meisten Formen der Herzschwäche sind nicht heilbar, weil die zugrunde liegende Ursache chronisch ist. Häufig kann aber eine gezielte Behandlung bewirken, dass die Krankheitserscheinungen zurückgehen oder zumindest zeitweilig ganz verschwinden. Andererseits ist bei einer schweren Herzschwäche oftmals Beschwerdefreiheit nicht zu erzielen und mit dem Wiederauftreten von Einschränkungen durch Beschwerden ist zu rechnen. Bei nicht wenigen Patienten sind wiederholte Behandlungen in der Klinik notwendig. Viel hängt sicher auch von der Mitarbeit des Patienten ab. Wichtig ist ein rechtzeitiges Aufsuchen des Hausarztes bei Anzeichen einer Verschlimmerung und das regelmäßige Einnehmen der Medikamente.
Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt bei einer Herzschwäche?
Die Aufenthaltsdauer bei einer Herzschwäche ist sehr unterschiedlich. Die Notwendigkeit einer stationären Behandlung hängt vom Ansprechen auf Medikamente, dem Ausmaß einer bestehenden Überwässerung, der Nierenfunktion, der Stabilität des Kreislaufs, der Beeinträchtigung der Atmung und der Begleitumstände, wie z. B. Herzrhythmusstörungen oder notwendige Untersuchungen zur Abklärung der Ursachen der Herzschwäche ab.
Koronare Herzerkrankungen
Unter einer koronaren Herzerkrankung versteht man die durch eine Atherosklerose bedingte Verhärtung von Herzkranzgefäßen. Atherosklerose bezeichnet die krankhafte Ablagerung von Fetten in den Blutgefäßen und stellt eine Form der Arteriosklerose dar. Das Risiko eines raschen Fortschreitens der Atherosklerose und damit der koronaren Herzkrankheit lässt sich mit relativ einfachen Maßnahmen deutlich reduzieren.
Symptome einer koronaren Herzerkrankung
Das häufigste Symptom bei der koronaren Herzerkrankung ist die Angina pectoris (Brustschmerz), typischerweise als flächenhafter zentraler Schmerz häufig mit Ausstrahlung in die Schulterregion oder auch den Unterkiefer. Oft, besonders bei Frauen, zeigen sich bei der koronaren Herzkrankheit aber auch nur unspezifische Symptome wie zum Beispiel:
- Atemnot (Dyspnoe)
- Blutdruckabfall (Hypotonie)
- erhöhte Pulsfrequenz (Tachykardie)
- Hautblässe
- Schweißausbruch
- Übelkeit
- Oberbauchschmerz
- Angst
Die Symptome können bei der koronaren Herzkrankheit aber auch völlig fehlen. Man spricht dann von stummer Myokardischämie. Diese kommt besonders bei älteren Patienten und Diabetikern vor.
Zu Beginn der koronaren Herzkrankheit treten die Symptome nur dann auf, wenn der Sauerstoffbedarf des Herzens gesteigert ist z. B. bei körperlicher Anstrengung, emotionaler Belastung (Trauer und Freude), Überfunktion der Schilddrüse oder auch, wenn der Sauerstoffgehalt des Blutes erniedrigt ist wie z.B. bei der Blutarmut (Anämie).
Medikamentöse Behandlung der koronaren Herzerkrankung
Die Behandlungsstrategie für Patienten mit koronarer Herzkrankheit richtet sich nach dem klinischen Erscheinungsbild und dem Stadium der Erkrankung.Beschwerdefreie oder klinisch stabile Patienten können medikamentös meist mit gutem Erfolg behandelt werden. Am besten belegt ist die Wirkung für die Gruppe der sogenannten Nitrate, die im akuten Anfall über eine gefäßerweiternde Wirkung rasche Beschwerdebesserung bewirken, sowie für Betablocker. Alle Patienten mit nachgewiesener koronarer Herzerkrankung sollten mit ASS (Acetylsalicylsäure) und Fettsenkern behandelt werden, da eine Reduktion der Gesamtsterblichkeit durch eine regelmäßige Einnahme bewiesen ist.
Risikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung
Neben erblichen Faktoren sind im Wesentlichen
- Bluthochdruck,
- Störungen des Fettstoffwechsels,
- Übergewicht,
- Diabetes mellitus,
- Rauchen und
- ungesunde Ernährung mit zu vielen tierischen Fetten zu nennen.
Bluthochdruck
Was ist Bluthochdruck?
Von einem Bluthochdruck – auch Hypertonie genannt, spricht man, wenn bei verschiedenen Messungen an unterschiedlichen Tagen Werte von 140 zu 90 mmHg oder höher auftreten, wobei sich diese Grenze auf Blutdruckmessungen in der Sprechstunde bezieht (am Oberarm gemessen). Dagegen gilt für Selbstmessungen zu Hause eine Obergrenze von 135 zu 85 mmHg. Der Hintergrund ist, dass sich bei vielen Menschen in der Sprechstunde infolge einer inneren Anspannung höhere Werte ergeben als bei der Selbstmessung in gewohnter Umgebung.
Hinweis: Für die Diagnose "Bluthochdruck" müssen nicht beide Grenzwerte des Blutdrucks überschritten sein. Auch wenn nur einer der beiden Grenzwerte (140 bzw. 90 mmHg) erreicht ist, liegt ein Bluthochdruck vor.
Der Blutdruck wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen. Der erst genannte Wert beschreibt den systolischen Druck, den Wert, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz das Blut in die Arterien pumpt. Der zweite Wert beschreibt den diastolischen Druck, den Wert, der in den Arterien herrscht, wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt. Der optimale Blutdruckwert liegt bei 120/80 mmHg.
Ist nur der obere (systolische) Blutdruckwert erhöht, handelt es sich um eine isolierte systolische Hypertonie, die bei älteren Menschen jenseits des 65. Lebensjahres vergleichsweise häufig vorkommt. Verursacht wird der systolische Bluthochdruck durch eine altersbedingte Arteriosklerose der Hauptschlagader bzw. der großen Gefäße, was zu einer verminderten Gefäß-Elastizität führt und damit die Gefäßwände steifer macht. Wichtig: Der isolierte systolische Bluthochdruck ist unbehandelt ebenso gefährlich wie ein Bluthochdruck beider Blutdruckwerte.
Folgen von Bluthochdruck
Die Auswirkungen eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks sind vielfältig, haben ihren gemeinsamen Ursprung aber grundsätzlich in einer direkten Schädigung der Blutgefäße. Durch den permanent hohen Druck in den Arterien steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich gefährliche Ablagerungen (Plaques) bilden. In einem langsamen, aber stetigen Prozess verkalken weite Bereiche der Gefäßwände (Arteriosklerose). Sie verlieren damit ihre Elastizität und die Fähigkeit, auf hohen Druck hirngefäßerweiternde Regulationsmechanismen in Gang zu setzen.
Beides wirkt verstärkend auf den Blutdruck zurück. Der Herzmuskel muss ständig gegen den erhöhten Widerstand arbeiten. Im weiteren Verlauf verengen sich zunächst die kleinen Gefäße immer mehr oder verschließen sich gar. In den unterversorgten Arealen von Herz, Niere oder Gehirn kommt es zu schweren Gewebsschäden. Schließen sich größere Gefäße, sind koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt und Schlaganfall die Folgen.
Medikamente bei Bluthochdruck
Diuretika, Betarezeptorenblocker, ACE-Hemmer, Angiotensin (AT)-2-Rezeptor-Antagonisten und Kalziumantagonisten gelten als Therapeutika der ersten Wahl.
Betarezeptorenblocker
Betablocker senken den Blutdruck und vermindern die Herzschlaggeschwindigkeit und den Sauerstoffbedarf des Herzens. Dadurch wird ein Voranschreiten der Herzschwäche verhindert.
ACE-Hemmer
ACE-Hemmer blockieren die Wirkung des körpereigenen Proteins ACE, das für die Herstellung des Hormons Angiotensin II (AT II) verantwortlich ist. AT II verengt die Blutgefäße und hält den Blutdruck hoch. Durch die Verringerung der AT II Konzentration bleiben die Blutgefäße auf Dauer erweitert und der Blutdruck sinkt. ACE-Hemmer kräftigen den Herzmuskel und lindern die auftretenden Beschwerden wie Luftnot und Leistungsminderung
Diuretika
Die sogenannten „Wassertabletten“ verstärken die Harnproduktion der Nieren. Dadurch gelingt es, die eingelagerten und versteckten Flüssigkeitsmengen zu reduzieren.
Sie werden verordnet bei Wassereinlagerung (Anschwellen) der Beine, bei schneller Zunahme des Körpergewichtes und bei Luftnot. Gefahr bei Überdosierung ist das Ausschwemmen von Elektrolyten (Mineralien), die bei ausgeprägtem Mangel zu Herzrhythmusstörungen führen können.
Angiotensin-II-Rezeptoren-Antagonisten
AT1-Antagonisten ähneln den ACE-Hemmern. Sie werden angewandt, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden.